Energie sparende Bewässerung

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Bewässerung im Gewächshaus kann derart gestaltet werden, dass sowohl Wasser als auch Energie sparend bewässert wird. Wasser, das sich auf Stell- und Wegeflächen befindet, geht beim Abtrocknen in Wasserdampf über. Dabei wird Heizenergie benötigt. Beim Ablüften der Luftfeuchtigkeit geht die Energie als latente Wärmeenergie verloren. Moderne Bewässerungssysteme zeichnen sich deshalb durch einen sparsamen Umgang mit Wasser aus. Wird eine übermäßige Befeuchtung von Wege- und Arbeitsflächen vermieden, kann damit auch Energie eingespart werden. Eine bedarfsgerechte Bewässerung ist von großer Bedeutung.

Bewässerungssysteme

Gießwagen

Mit dem Gießwagen kann das Wasser gleichmäßig ausgebracht werden. Dafür sind Düsen an einem Trägerstell angebracht, mit dem in Längsrichtung des Gewächshauses über die Kultur gefahren wird. Der Gießwagen kann sowohl hängend in Laufschienen auf Traufenhöhe als auch stehend auf Rädern geführt werden. Der Gießwagen wird in der Regel mit einem Elektromotor angetrieben. Durch die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit kann kulturspezifisch bewässert werden. Im Vergleich zur Bewässerung aus Düsenrohren sinkt der Wasserverbrauch je nach Ausgestaltung des Gießwagens um 20 bis 65 % [1].

|<mediaplayer width='500' height='360'> https://www.youtube.com/watch?v=ZX-8ekXBm0U</mediaplayer>

Geschlossene Systeme

Versuche haben ergeben, dass sich durch geschlossene Systeme bis zu 50 % Wasser im Vergleich zu Handgießverfahren einsparen lassen [2]. Das Überschusswasser beim Gießen versickert dabei nicht, sondern wird zur Wiederverwendung aufgefangen. Es wird zwischen den Systemen Ebbe-Flut, Fließmatte, geschlossene Matte und Fließrinne unterschieden. Durch die nur kurze Befeuchtungszeit wird eine übermäßige Befeuchtung der Stellflächen vermieden. Ein geschlossenes System kann gut automatisiert werden.

Tropfbewässerung

Bei der Tropfbewässerung erfolgt der Wasseraustritt drucklos aus den Tropfelementen. Dabei wird die Bodenoberfläche nur am Ort der Tropfstelle befeuchtet. Die Befeuchtung der Pflanzenoberfläche und damit unproduktive Verdunstung wird vermieden. Häufig wird die Tropfbewässerung in Kombination mit der erdelosen Kultur, z.B. in Steinwolle eingesetzt. Eine Automatisierung kann durch die Ergänzung um ein Magnetventil und einen Tensiostaten, der die Bodenfeuchtigkeit misst, erfolgen.

Literatur

Labowsky, H.-J., Domke, O., Ludewig, R., Ludolph, D., Schockert, K., Sennekamp, W. (2007): Heizkosteneinsparung im Unterglasgartenbau. aid infodienst e.V.. Bonn. ISBN 978-3-8308-0701-8

Schrader, K., Dietrich, R. (2011): Gewächshäuser und Heizungsanlagen im Gartenbau. Ulmer-Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-7582-6

Einzelnachweise

  1. Labowsky, H.-J., Domke, O., Ludewig, R., Ludolph, D., Schockert, K., Sennekamp, W.,Heizkosteneinsparung im Unterglasgartenbau, aid infodienst e.V., Bonn, 2007, 978-3-8308-0701-8, S. 33
  2. Labowsky, H.-J., Domke, O., Ludewig, R., Ludolph, D., Schockert, K., Sennekamp, W.,Heizkosteneinsparung im Unterglasgartenbau, aid infodienst e.V., Bonn, 2007, 978-3-8308-0701-8, S. 32