Eisenhut im Garten

Aus Hortipendium
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Eisenhut (Aconitum) ist eine langlebige Staude. Im April Mai treibt die Staude ihr Laub aus, das sich gut von anderen Pflanzen mit helleren Blättern oder kompakterem Wuchs unterscheidet. Direkt nach der späten Blüte von August bis Mitte Oktober verfärbt sich das Laub gelblich und zieht ein. Erst mit der Blütenbildung hat die Pflanze mit 1 bis 1,8 m ihre maximale Wuchshöhe erreicht. Am besten und unauffälligsten werden die einzelnen Stängel mit einer langen Bambusstange und Weinbindedraht gestützt. Die Staude wird am besten im Herbst oder im zeitigem Frühjahr einzeln oder in Gruppen von drei Pflanzen gesetzt. Eisenhut ist eine langlebige aber langsam wachsende Staude und wird mit den Jahren immer schöner.

Bodenansprüche

Eisenhut fühlt sich bei uns in kühlen, nährstoffreichen und feuchten Böden ohne Staunässe am wohlsten. Nur in Teichnähe oder deutlich feuchteren Klimaten gedeiht die langlebige Staude in der direkten Sonne.


Eisenhut selber vermehren

Die Wildarten können über ihr Saatgut vermehrt werden. Als Hahnenfußgewächs gehört Eisenhut zu den Frostkeimern und wird im Spätherbst in einem Erdsandgemisch ausgesät. Die Keimung erfolgt im nächstem Frühjahr. Hybriden und besonders schöne Kulturformen sollten jedoch ab Ende Oktober bis Anfang März über Teilung vermehrt werden. Wenn das Laub eingezogen ist wird die Pflanze mit einem Spaten ausgegraben und die Erde von den Wurzeln ausgeschüttelt. Eisenhut bildet oft hellere Knollen mit braunschwarzen Wurzeln aus. Die einzelnen Knollen lassen sich gut von einander trennen und ihre Wurzeln werden bis auf 10cm Länge eingekürzt. Die Knollen können einzeln oder zu dritt in ein mit Kompost versorgtem und gelockertem Beet etwa 10 cm tief gesetzt werden. Die Knollen liegen dabei etwa 3-5 Zentimeter unter der Erde. Bei der Herbstpflanzung in raueren Lagen ist es gut, die Pflanzfläche mit einer 5 -10 cm dicken Laubschicht abzudecken.


Pflanzpartner

Die blauen Rispen passen gut zu den schalenartigen rosafarbenen Herbstanemonen, Sterndolden, den fedrigen Blüten-, bzw. Samenständen des weißen Waldgeißbart, mittelblauen, pfirsichblättrigen Glockenblumen oder zu dem zarten Blau der einem Meter hohen Asternsorte `Photograph´. Gelbes Herbstlaub und orange gelbe Winterchrysanthemen bieten einen leuchtenden Hintergrund für die blauen Eisenhutblüten. Im Sommer bildet das glänzende dunkelgrüne, handtellergroße, geschlitzte dunkle Laub einen filigranen Kontrast zu den großblättrigen bunten Funkien, geflecktem Lungenkraut oder dem graugrünem Frauenmantel. Die dunklen, blauen Blüten des Herbsteisenhutes, kommen vor einer hellen Wand oder einer Heckke mit hellem Laub besonders gut zur Geltung.


Pflanzenschutz

Der Befall von schwarzen Blattläusen zeigt einen zu trockenen Standort an. An Pilzkranheiten treten bei ungünstigen Standorten, Überalterung und Staunässe Sklerotium-Fäule und Verticillium-Welke auf. Schwarze Flecken an Stengeln und Blättern sowie einzelne vertrocknete Pflanzenstengel deuten auf den Pilzbefall hin.


Häufige Gartenformen

Gewöhnlicher Eisenhut

Der heimische Eisenhut Aconitum napellus ist 0,5 -1m hoch und in seiner gesamten Gestalt im Vergleich zu den Zuchtformen sehr zierlich. Er blüht schon ab August in einem dunklem Blau. Selten sind an den Pflanzen auch weiße Blüten zu sehen. Sein filigranes Laub beginnt bereits ab Anfang September einzuziehen.


Gelber Eisenhut

In einem freundlichem Gelb blüht im Juli, August der 1 – 1,3m hohe Pyrenäeneisenhut, Aconitum lamarkii. Etwas blasser, dafür aber robuster ist der 1 m hohe gelbe Eisenhut Aconitum vulparia, der schon ab Juli blüht und eine sehr dankbare Wildstaude für halbschattige Standorte ist.

Bunter Eisenhut

Die 1 -2 m hohe Wildstaude Aconitum variegatum hat hell- bis dunkelviolette Blüten, die oft noch weiß gescheckt sind. Die Haupfblütezeit des zweifarbig blühenden Eisenhutes liegt im August September.


Herbsteisenhut

Der über 1,5 m hohe Herbsteisenhut, botanisch Aconitum x arendsii, zeichnet sich durch seine späte Blüte in einem tiefen Indigoblau von September bis Ende Oktober. Die einzelnen Blütenkerzen sind bis zu 40 cm lang. Die Pflanze sollte gestützt werden, damit ihre lange Stile nicht umknicken. Der bekannte Pflanzenzüchter Georg Ahrends züchtete 1945 die Pflanze aus zwei Varietäten des aus China stammenden Aconitum carmichaelii.

Quellen

Jelitto/ Schacht/ Fessler (1990): Die Freiland Schmuckstauden - Handbuch und Lexikon der winterharten Gartenstauden. 4. Auflage. Ulmer Verlag.