Duponchelia fovealis
Orchideenwickler | |
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Duponchelia foevalis | |
Raupe von Duponchelia foevalis
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Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Unterklasse | höhere Insekten Pterygota |
Ordnung | Schmetterlinge Lepidoptera |
Unterordnung | Polyphaga |
Familie | Rüsselzünsler Crambidae |
Gattung | Duponchelia |
Ursprünglich stammt die auch Orchideenwickler genannte Zünslerart Duponchelia foevalis aus dem Mittelmeerraum und von den kanarischen Inseln. Der Lebensraum hat sich ausgedehnt auf andere Gegenden Afrikas, den Mittleren Osten, Kanada und Nordamerika. In Europa wurde Duponchelia außerhalb seines natürlichen Lebensraums zum ersten Mal 1984 in Finnland entdeckt. In Nordamerika wurde der Zünsler erstmals 2005 in einer Schiffsladung mit Begonien in San Diego gesichtet, im gleichen Jahr auch im südlichen Ontario in Kanada. Der Orchideenwickler hat einen breiten Wirtspflanzenkreis und befällt etliche Zierpflanzen-, Gehölz- und Gemüsearten.
Inhaltsverzeichnis
Biologie
Lebenszyklus und Erscheinungsbild
Ei – 5 Larvenstadien (Raupe) – Puppe - Zünsler
Die Eier werden in einer Reihe sich überlappend in einer Anzahl von fünf bis zehn Stück auf Blattunterseiten häufig entlang von Blattnerven, aber auch auf abgestorbenem Pflanzenmaterial abgelegt. Meistens werden wegen der Feuchtigkeit Pflanzenteile in Bodennähe ausgewählt. Die Eier sind rosafarben, haben einen Durchmesser von 0,5 mm und werden bis zum Schlupf der Larve eine Woche später ständig dunkler. Kurz vor dem Schlupf ist die Larve im Ei sichtbar. Die Raupe wächst auf eine Größe von 2 bis 3 cm heran, ist gelblich bis braun gefärbt, hat auf dem Rücken Paare von dunklen Schilden und hinter der schwarzen Kopfkapsel vier dunkle Flecken. Sie besitzt vier Bauchbeinpaare. Die Raupen halten sich häufig in Bodennähe an den Pflanzen auf, da sie feuchte Stellen mögen. Dort fressen sie unter dem Schutz eines Gespinsts an den Stängeln der Pflanzen. Die Raupen verwandeln sich eine Puppe tief in der Erde oder in der Pflanze. Aus der Puppe entwickeln sich die hell- bis dunkelbraunen Falter mit einer deutlich sichtbaren unregelmäßigen Markierungslinie auf den Vorderflügeln. Die Spannweite der Flügel beträgt 9 bis 12 mm. Das lange Abdomen, das bei Männchen länger ist als bei Weibchen, biegt sich fast vertikal nach oben. Der Kopf und die Vorderflügel haben die Form eines Dreiecks. Die Falter fliegen hauptsächlich in der Dämmerung und nachts. Werden die Falter aufgeschreckt, fliegen sie nur flach auf.
Populationsentwicklung
Die Weibchen legen bis zu 200 Eier während ihrer Lebensdauer von etwa 10 Tagen ab. Nach etwa 10 Tagen schlüpfen die Raupen aus. Nach circa 4 Wochen ist die Larve ausgewachsen und verpuppt sich. Das Puppenstadium sowie das adulte Stadium dauern etwa ein bis zwei Wochen. Die Entwicklung vom Ei bis zum Falter dauert bei 20 bis 23°C 6 bis 8 Wochen.
Schäden und Verbreitung
Die Raupen fressen im unteren und mittleren Bereich der Pflanzen und schädigen Stängel und Blätter. Bei Poinsettien fressen sie am Stängelhals, die Schäden können zum Abwelken der gesamten Pflanze führen. Bei Gerbera werden auch Blütenknospen gefressen. In Topfkulturen auf Ebbe-Flut-Systemen werden sogar die Wurzeln geschädigt. In Begonien und Kalanchoe können wenige Duponchelia einen großen Schaden anrichten, Rosen sind weniger empfindlich. Auch an Azaleen, Bellis, Capsicum, Cineraria, Cyclamen, Ficus, Impatiens, Kakteen, Mentha, Sutera und Nepenthes können Schäden auftreten.
Bekämpfung
Zur biologischen Bekämpfung können die Trichogramma-Arten Trichogramma evanescens und Trichogramma cacoeciae eingesetzt werden. Von Nützlingsanbietern werden Mischungen von Trichogramma-Arten angeboten. Es sollten vorbeugend 4000 Tiere /100 qm ausgebracht werden, bekämpfend 8000 Tiere. Die Ausbringung der parasitierten Eier erfolgt auf Pappkärtchen. Die Ausbringungen sollten im Abstand von ein bis zwei Wochen erfolgen. Eine Bekämfpung mit Nützlingen kann auch durch eine zweimalige Gießbehandlung mit Steinernema-Nematoden zu Beginn der Kultur im Abstand von 3 Wochen erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der biologischen Bekämpfung ist der Einsatz von Bacillus-thuringiensis-Präparaten. Das Aufhängen von Insektenlampen und Pheromonfallen dient der Früherkennung und Befallsüberwachung, die Lampen fangen auch etliche Falter weg. Ansonsten können noch chemische Wirkstoffe wie Indoxacarb oder Spinosad eingesetzt werden (Zulassungssituation beachten). Da die Raupen durch ihr Gespinst sehr geschützt leben, ist die Bekämpfung sehr schwierig. Eine vollständige Bekämpfung ist nur mit einer Kombination verschiedener Verfahren möglich.
Quelle
R. Albert, C. Allgaier, H. Schneller, K. Schrameyer (2007): Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus. Eugen Ulmer KG. Stuttgart.
F. Burghause (1998): Duponchelia, ein neuer Zünsler im Zierpflanzenbau unter Glas. Informationen für den Zierpflanzenbau 11/98. LPP Mainz.
B. Jäckel, B. Kummer, M. Kurzhals (1997): Problemschädling Duponchelia. Deutscher Gartenbau 31/97, S. 1698 - 1700.
Inventaire National du Patrimoine Naturel (INPN) Duponchelia foevalis Zeller. [1] am 22.01.16
S.A.S Morel Diffusion Duponchelia. [2] am 22.01.16
M. Ruisinger, H. Nennmann, ISIP Mittelmeer- und Orchideenwickler biologisch bekämpfen!. [3] am 22.01.16
wikipedia Duponchelia foevalis. [4] am 22.01.16