Drahtwürmer

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Drahtwurm
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Drahtwurm
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Ectognatha
Ordnung Käfer
Coleoptera
Unterordnung Polyphaga
Überfamilie Elateroidea
Familie Schnellkäfer
Elateridae

Drahtwürmer sind die Larven der Schnellkäfer (Familie Elateridae). In Europa sind ungefähr 150 verschiedene Arten bekannt, von denen 5 Arten als schwer regulierbare Schaderreger in landwirtschaftlichen Kulturen auftreten.[1].

Schadbild

Vor allem an Salat, Möhren und Kartoffeln kommt es zu Schäden. Die Tiere fressen an den Wurzeln und bohren sich in den fleischigen Strunk des Kopfsalates oder in die Rübe und Knolle von Möhre oder Kartoffel ein. Bei Salat und anderen Gemüsejungpflanzen kann es durch Wurzelfraß zum Welken und Absterben der Pflanzen kommen. Im Wurzelbereich betroffener Pflanzen findet man die harten, etwa zwei bis drei Zentimeter langen, gelblich-braun glänzenden Larven. Deutlich ist die Gliederung der Tiere in Abschnitte erkennbar. Ähnliche Schäden können Erdraupen, Hopfenwurzelspinner und andere bodenbewohnende Insektenlarven verursachen.
Im Spargelanbau sind Drahtwürmer selten problematisch. Ein starker Befall ist nur in Einzelfällen möglich, beispielsweise nach Umbruch einer Langzeitbegrünung. Kritisch für Neuanlagen sind Vorfrüchte wie Kartoffeln oder starke Stroheinarbeitung in den Vorjahren. Die Drahtwürmer fressen am Stängel, diese krümmen sich, welken und sterben ab.

Biologie

Die sogenannten Drahtwürmer sind keine Würmer, sondern die Larven der Schnellkäfer. Herkömmlich treten in Deutschland die Arten Agriotes obscurus (Düsterer Humusschnellkäfer), Agriotes lineatus (Feld-Humussaatschnellkäfer) und Agriotes sputator (Garten-Humusschnellkäfer) als Schaderreger auf. Die Entwicklung der Tiere vom Ei bis zum fertigen Käfer dauert bei diesen Arten vier bis fünf Jahre. Ihr Lebensraum umfasst feuchte Wiesen, Felder und Waldränder. Daher treten sie vor allem auf umgebrochenen Rasen- oder Wiesenflächen oder in ihrer unmittelbaren Nähe verstärkt auf.
Zu den eingewanderten Arten zählen Agriotes sordidus (Schneller-Humusschnellkäfer) und Agriotes ustulatus (Rauchiger Humusschnellkäfer) sowie Agriotes gallicus (Französischer Humusschnellkäfer). Bei diesen Arten beträgt die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer zwei bis drei Jahre. Ihr Lebensraum unterscheidet sich zu den herkömmlichen Arten. Sie treten auf trockenen Wiesen auf [1].

Bekämpfung im Haus- und Kleingartenbereich

Gründliche Bodenbearbeitung. Saatgut reichlich bemessen. Pflanzenabraum entfernen. Ködern und absammeln der Larven: Kartoffelstücke in fünf bis zehn Zentimeter Tiefe eingegraben, nach einigen Tagen die Köder auf Drahtwürmer kontrollieren. Völlige Beseitigung mit dieser Methode ist allerdings nicht möglich. Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung im Garten sind z.Z. nicht vorhanden. Auf drahtwurmgefährdeten Flächen sollten anfällige Kulturen nicht angebaut werden.

Einzelnachweise

  1. a b Oliver Martinez, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück: Biologie und aktuelles zur Bekämpfungssituation gegen den Drahtwurm. In: www.hortigate.de. Abgerufen am 14.08.2018.

Weblinks