Dianthus chinensis

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Chinesische Nelke
Dianthus chinensis
Synonyme
Kaisernelke, Heddewigsnelke, Chinesernelke
Dianthus chinensis var senperflorens1.jpg
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Kerncaryophyllales
Ordnung Nelkenartige
Caryophyllales
Familie Nelkengewächse
Caryophyllaceae
Gattung Nelken
Dianthus

Die Chinesische Nelke (Dianthus chinensis), auch Kaisernelke genannt, ist eine Art in der Familie der Nelkengewächse. Dianthus chinensis ist botanisch gesehen eine ein- bis zweijährige Staude, die auch als Schnittblume kultiviert wird. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und September, ihr bevorzugter Standort ist der Steingarten. Dianthus chinensis ist auch in unseren Breiten winterhart.

Kulturführung

Hinsichtlich der Anbauplanung ist folgendes zu beachten: Die Kulturdauer für einen Blühtermin Mitte Mai beträgt 14 bis 16 Wochen ab Aussaat. Für Blühtermine von Juni bis August sind 8 bis 10 Wochen einzuplanen. Der Platzbedarf beträgt im Endstand im 12 cm Topf 20 bis 25 Pflanzen pro m2.

Die Keimtemperatur von Dianthus chinensis liegt bei 18 bis 20° C, nach dem Auflaufen zwischen 15 und 16° C. Für 1.000 Pflanzen besteht ein Saatgutbedarf von 2 g. 3 Wochen nach der Aussaat wird in Kisten oder direkt in den Endtopf pikiert. Getopft wird in 11 bis 12 cm Töpfe mit 3 Pflanzen oder in 9 bis 10 cm Töpfe mit einer Pflanze pro Topf. Für alle Kulturstadien sind Substrate des P-Typs geeignet.

Das Stutzen ist für eine buschige Ware unumgänglich. Zu beachten ist die Verlängerung der Kulturzeit. Durch das Stutzen wird ein gedrungener Wuchs und eine dichte Verzweigung begünstigt.

Grundsätzlich ist Dianthus chinensis hell und luftig zu kultivieren. Die Tagesmitteltemperatur ist den Außenbedingungen anzupassen (siehe Tabelle). Temperaturen über dem Optimum führen zu einem lockerem Pflanzenaufbau, einer schlechten Verzweigung, einem verminderten Blütenansatz und einer verlängerten Kulturzeit mit ungleichmäßigem Aufblühen. Die Nachttemperaturen sollten 3 bis 4° C unter der Tagtemperatur liegen aber nicht mehr als 6° C betragen, da steigende Nachttemperaturen die Pflanzenhöhe reduzieren. Bei Freilandkultur werden die qualitätsbildenden Einflüsse positiv beeinflußt, besonders ist die erhöhte Triebzahl hervorzuheben.

Die Tageslänge beinflusst die Pflanzenhöhe. Es ist zu beachten: mit abnehmender Tageslänge sinkt die Pflanzenhöhe, steigt die Anzahl Triebe und sinkt die Anzahl Blütenknospen. Bei fakultativen Langtagpflanzem ist keine kritische Tageslänge bekannt. Eine Tageslänge von 18 Std. im natürlichen Kurztag ist wirkungsvoll, die Zusatzbelichtung kann als Nachtunterbrechung gegeben werden. Die Dauer der Zusatzbelichtung sollte nicht länger als 4 Wochen betragen. Die Pflanzen sind induktionsfährig mit einer Trieblänge von 5 bis 7 cm ( siehe Dianthus caryophyllus).

Hinsichtlich der Düngung ist während des vegetativen Wachstums ein ausgeglichener Mehrnährstoffdünger (z.B. 15:10:15) zu wählen. In der Blütenentwicklung sind K-betonte Mehrnährstoffdünger (z.B. 15:5:25) empfehlenswert. Die Konzentration bei der Bewässerungsdüngung beträgt 0,5 bis 0,6 g/l, bei der Intervalldüngung einmal pro Woche 2 g/l.

Jahreszeit Lüftungstemperatur Lichtstärke
Winter 10° C 1500 Lux
Frühjahr/Herbst 13 bis 15° C 10000 Lux
Sommer 18° C 30000 Lux

Quellen

Ulrich Harm (1996): Sommertopfpflanzen. In: Neustadter Hefte. 

Produktinformationen S & G (1988, 1992, 1993): Sommertopfpflanzen als Nach- und Zwischenkultur

Walz Gärtnerpost (1993, 1994, 1995, 1996): Informationen zu Sommertopfpflanzen

Ganslmeier, H (1987): Dianthus-Chinensis-Hybriden. In Beet- und Balkonpflanzen. Ulmer. 

Bongartz, W (1995): Hinweise auf Kultur und Sortiment. In: Deutscher Gartenbau. 26. Seite 1546-1551. 

Evers, G (1995): Schneller ‘Kobold’. In: Gärtnerbörse. 42. Seite 1856. 

Hegele, A. (1995): Mit wenigen Arten beginnen. In: Deutscher Gartenbau. 26. Seite 1552-1555. 

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2002): Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3573-6