Wilde Möhre

Aus Hortipendium
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Wilde Möhre
Daucus carota subsp. carota
Linné, 1753
Daucus-carota.jpg
Wilde Möhre blühend
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung Doldenblütlerartige
Apiales
Familie Doldenblütler
Apiaceae
Gattung Möhren
Daucus

Überall auf brachliegenden Feldern, Wiesen und Wegrändern sieht man die weißen Blütenwolken eines häufigen Doldenblütlers, die der wilden Möhre. Bereits der botanische Name, Daucus carota, deutet auf ihre orangeroten, knackigen Verwandten, unsere Speisemöhren, hin.

Eigenschaften

Die wilde Möhre lässt sich leicht durch ihren intensiven karottenartigen Geruch an allen Pflanzenbestandteilen von anderen Doldenblütlern, wie den giftigen Schierling unterscheiden. Essbar sind alle Bestandteile von den kümmelartigen Samen, die im Brot mitgebacken werden können bis zu dem feinen gefiederten Laub, was frisch im Salat, auf dem Brot oder wie Spinat gekocht wird. Die Samen vertreiben, wie auch Fenchelsamen, Blähungen.

Die wilde Möhre blüht mit Dutzenden von 5 -12 cm großen weißen, selten auch etwas rosa gefärbten, Blütentellern. Die breiten weißen Dolden, haben eine einzelne schwarze Blüte in ihrer Mitte und erscheinen ab Mitte Juni bis Mitte Oktober. Die getrockneten, graubraunen Samenstände sehen noch weit in den Winter hinein sehr dekorativ aus.

Je nach Standort wird die wilde Möhre 0,5 bis 1,5 m hoch. Sie liebt sonnige Standorte und kann sich nahezu an alle Bodenverhältnisse, mit Ausnahme von Staunässe anpassen. Ihre dicken cremeweißen Wurzeln werden 10 -30 cm lang und sind mehrfach verzweigt.

Bereits die Germanen bauten vor über zweitausend Jahren das als Morha bezeichnete Gemüse an. Die eher holzig schmeckende Wildform wurde mit anderen Arten zur Verwendung als Wurzelgemüse (Möhren) gekreuzt.

Wert für Insekten

Die Wilde Möhre trägt viel für die Gesundheit im Zier- und Nutzgarten bei, weil sie ein wichtige Nahrungsquelle und Lebensraum für Nützlinge ist. Die heimische Pflanze lockt zahlreiche Insekten an: 24 verschiedene Wildbienenarten, Schlupfwespen, Schwebfliegen, Spinnen und die blattlausfressenden Blumenwanzen der Gattung Oreus. Von dem Laub ernährt sich die Raupe des Schwalbenschwanzes.

Im Garten

Die wilde Möhre nimmt mit fast jedem sonnigen, oder wenigstens halbschattigem Standort vorlieb und gedeiht selbst noch auf verdichteten Böden und Kiesflächen. Sie verträgt sehr gut Trockenheit und wird je nach Bodenbeschaffenheit zehn Zentimeter bis über einen Meter hoch. Die noch häufig verbreitete Wildpflanze siedelt sich durch Selbstaussat oft von alleine im Garten an.


Pflanzpartner

In großflächigen, naturnahen Gärten sieht die Kombination aus wilder Möhre mit der blauen Wegwarte, dem grüngelben Pastinak, roten Klatschmohn, gelben Rainfarn und lila Wiesenflockenblumen gleich einer Blumenwiese aus. In kleineren Gärten sollte die konkurrenzstarke Pflanze möglichst isoliert stehen, z.B. am Fuß von größeren Trockenmauern, Zäunen, und es sollten ihre Samenstände rechtzeitig entfernt werden, um andere Pflanzen durch die üppige Selbstaussaat der wilden Möhre nicht zu verdrängen.


Quelle

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7


Einzelnachweise


Weblinks