Düngung in Süßkirschen

Aus Hortipendium
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Die Düngung in Süßkirschen erfolgt über den Boden und über das Blatt.

Bodendüngung

Ein gut versorgter Boden in einer Süßkirschenanlage hat folgende Werte:

Nährstoff,
mg/100g Boden
P2O5 K2O MgO pH
Lehm 12-15 15-20 12 6,0-6,5
Sand 12 25-30 10-12 5,0-5,5

Düngetermin: Herbst alle 3 bis 5 Jahre, falls notwendig.

Bei Stickstoff ist zwar eine Aufdüngung auf den Sollwert von 80 kg N/Jahr/ha möglich, aber meistens nicht sinnvoll. In Jung- und Ertragsanlagen sind bei allen Sorten und Unterlagen 50 kg N/Jahr/ha völlig ausreichend. Hiervon ausgehend ist ein Zurückfahren auf 0 kg N/Jahr/ha und eine ausschließliche Versorgung über das Blatt möglich, wenn die Anlagen zu wüchsig sind oder der Ertrag fehlt. Auch eine Steigerung auf 80 kg N/Jahr/ha kann sinnvoll sein bei schwachwuchsinduzierenden Unterlagen, die zu „ruhig“ zu werden drohen, um eine ausreichende Triebleistung zu erzielen (im Durchschnitt sind mind. 20 cm Neutrieb/Jahr notwendig für eine ausreichende Fruchtgröße). Düngetermin für N sollte auf schweren Böden 3-4 Wochen vor der Blü-te, auf leichten Böden 1-2 Wochen vor der Blüte sein.

Blattdüngung

Aus phytotoxischen Gründen wird von Blattdüngungen während der Blüte abgeraten. Sicherer und sinnvoller ist es, die Knospenqualität durch Blattdüngung nach der Ernte und einen optimalen Blattstand bis in den Herbst hinein zu optimieren.

Zink- und Bor-Spritzungen nach der Ernte sind unproblematischer und haben die gleiche Wirkung auf die Knospenqualität im Folgejahr.

Standorte mit Eisenmangel erfordern eine besondere Düngungsstrategie! Ahrweiler Versuche bei Äpfeln haben für Eisencitrat eine bessere Aufnahme und Verträglichkeit erbracht als für die üblichen Eisenchelate. Nach der Blüte sind in der Regel 2 Magnesiumbehandlungen notwendig. Eine davon kann mit Wuxal Magnesium erfolgen, da dieses neben einer guten Mg-Aufnahme auch noch eine Versorgung mit Spurenelementen bietet.

Sollwerte für die Blattanalyse[1]:

Hauptnährelemente (% TM)

Analyse Stickstoff (N) Phosphor (P) Kalium (K) Calcium (Ca) Magnesium (Mg)
Standard 2,80-4,00 0,24-0,40 1,20-2,00 0,80-2,00 0,30-0,50


Mikronährstoffe

Analyse Zink (Zn) Kupfer (Cu) Mangan (Mn) Eisen (Fe) Bor (B)
Standard 30-50 10-25 50-250 60-150 30-100

Termin frühe Analyse: ca 4 Wochen nach Ende Vollblüte
Termin Standard-Analyse: Mitte Juni, unabhängig von der Reifezeit der Sorte

Blattdüngungsempfehlung für Süßkirschen[2]

Entwicklungsstadium Produkt Aufwandmenge/ha/m Kronenhöhe Bemerkungen
1. Nachblüte Harnstoff 2-3 kg Fruchtansatz, Aufwandmenge je nach Fruchtansatz und Mischungspartner
2. Nachblüte Harnstoff 2-3 kg Fruchtansatz, Aufwandmenge je nach Fruchtansatz und Mischungspartner
Rötel-Fruchtfall (Mitte - Ende Mai) Bittersalz
oder
Magnisal,
Harnstoff
2-3 kg

0,5kg
2-3 kg
Blattstand, besonders in Junganlagen. Magnesium betont!
1. Nachernte (Mitte Juli) Harnstoff,
Solubor oder Bortrac,
Zinflow
6 kg
0,5 kg
250 ml
Knospenqualität und Fruchtansatz für das kommende Jahr. Zink: Zellteilung und Blattaktivität
2. Nachernte(spätestens Ende August) Harnstoff,
Solubor oder Bortrac,
Zinflow
6 kg
0,5 kg
250 ml
Knospenqualität und Fruchtansatz für das kommende Jahr. Bor- und Zinkzusatz nur in einer Nacherntebehandlung


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lux@rsw-ormont.de

Quellen und Einzelnachweise

  1. PCF, Gorsem – Belgien
  2. Anleitung für den integrierten Obstanbau Rheinland-Pfalz
  • M. Balmer, J. Lorenz (2010): Intensivierung im Tafelkirschenanbau. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach. 
  • Winter, F. (1992): LUCAS‘ Anleitung zum Obstbau.. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart..