Napfschildläuse

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Napfschildläuse
Coccidae
Wollige Napfschildlaus an Hydrangea002DLR-RLP-RW.JPG
Wollige Napfschildlaus an Hydrangea
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Ectognatha
Überordnung Schnabelkerfe
Hemiptera
Ordnung Pflanzenläuse
Sternorrhyncha
Unterordnung Schildläuse
Coccina
Familie Napfschildläuse
Coccidae

Die Napfschildläuse (Coccidae) sind eine weit verbreitete Schildlaus-Familie. Weltweit sind mehr als 900 Arten bekannt, von den etwa 40 Arten in Mitteleuropa anzutreffen sind. Die Mehrzahl der Napfschildlaus-Arten sind durch ihr Saugschäden auf den Blättern und Trieben an den Kulturpflanzen schädlich. Charakteristisch für die weiblichen Napfschildläuse ist ein mit glasigem Sekret bedecktes, hochgewölbtes Schild. In der Regel besitzen beide Geschlechter der Napfschildläuse Beine. Die Männchen sind geflügelt.

Die Saugschäden an den Kulturpflanzen werden im Spätsommer durch die Larven und im März/April zusätzlich noch durch die Weibchen verursacht. Starke Honigtauausscheidungen und Schwärzepilze verhindern die Assimilation und Atmung der Pflanze. Während die Weibchen jeweils 500-1500 Eier im Jahr ablegen, treten die Männchen nicht jedes Jahr auf, auch sind befallene Pflanzen ohne Männchen zu finden. So kann sich die Napfschildlaus also auch ungeschlechtlich vermehren.

Entwicklung

Die Larven überwintern auf dem befallenen Baum, bzw. in dessen nächster Umgebung am Boden. Im Frühjahr erwachen diese und siedeln sich bevorzugt an jungen Trieben an. Nun wachsen innerhalb der folgenden Wochen die Schilder der Weibchen, wobei sich ihr Körper um das 20- bis 25-fache vergrößert. Anfang Mai werden die Läuse reif, ab Mitte Mai legt das Weibchen. Die Eiablage erfolgt bei den Napfschildläusen entweder unter einer lackartigen Hülle, in einem von Wachs umhüllten Eisack oder unter dem eingetrockneten weiblichen Körper. Die Entwicklungsdauer der Weibchen bis zum Imago umfasst in der Regel 3 Entwicklungsstadien, während bei den Männchen die Entwicklung über 5 Entwicklungsstadien statt findet. Mitte Juni schlüpfen die ersten Larven, sie beginnen am ganzen Baum an allen Blattunterseiten zu saugen. Im Herbst häuten sie sich, dannach sind sie bereit zur Überwinterung. Die Entwicklung der Männchen findet unter durchscheinenden Schild statt, welches aus dem 2. Larvenstadium erstellt wird.

Als natürlich Feinde der einheimischen Arten sind manche Marienkäfer sowie die Larven von Breitrüsslern (Anthribidae), insbesondere Anthribus nebulosus, bekannt. Diese Käfer fressen die Eier unter den eingetrockneten Weibchen.


Gattungen und Arten

Quelle

W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0

D. V. Alford (1997): Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen. Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart. ISBN 3-432-27841-1

A. van Frankenhuyzen und H. Stigter (2002): Schädliche und nützliche Insekten und Milben an Kern- und Steinobst in Mitteleuropa. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3147-1

Weblinks