Chip-Budding-Methode

Aus Hortipendium
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Neben der traditionellen T-Schnitt-Okulation gibt es auch die sogenante Chip-Budding-Methode. Der Begriff "chip-budding" stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt "Holzspan-Veredlung" (chip (engl.) = Span, to bud (engl.) = veredeln, okulieren), was schon einen ersten Hinweis auf die Technik gibt. In der älteren Literatur ist sie beschrieben unter dem Namen “Frühlingsveredlung nach Forckert" oder “Augenanplatten”. Der größte Vorteil dieser Veredlungsmethode ist, dass man unabhängig vom Lösen der Rinde “chippen” kann. Chippen kann man bis Ende August auf das schlafende Auge (d. h. das Auge treibt erst im folgenden Frühjahr aus). Als Edelaugen benutzt man frisch geschnittene, gut ausgereifte Reiser von den gewünschten Sorten.

Durchführung

Die Schnittführung an der Unterlage und am Edelreis ist denkbar einfach. Beim Schneiden des Edelauges wird in ähnlicher Weise vorgegangen wie beim Schnitt an der Unterlage.

An der Unterlage
1. Schnitt Zuerst wird an der Unterlage in Veredlungshöhe ein schräger Kerbschnitt durchgeführt.
2. Schnitt Dann wird ca. 5 cm darüber ein Rindenstreifen mit einem dünnen Holzteil so ausgeschnitten, so dass am Ende des Schnittes eine Lasche (Zunge) stehen bleibt. Mit etwas Übung fällt der sogenannte "Span" beim Zurückziehen des Messers von selbst heraus.
Am Edelreis
3. Schnitt Zuerst der schräge Kerbschnitt ca. 2 cm unterhalb des Auges, dann wird auch hier ein Rindenstreifen mitsamt Holzteil und Knospe ausgeschnitten. Der sogenannte “Chip" soll etwas kleiner sein als der Schnitt in der Unterlage. Er wird dann in die Lasche der Unterlage geschoben und dadurch fest angepresst.
Verbinden

Das Verbinden - eine wichtige Voraussetzung für den Anwachserfolg - erfolgt entweder mit Gummibändern (Fleicoband) oder mit PE-Folienbändern. Bei letzteren wird das Auge mit verbunden, so bildet sich unter der Folie Kondenswasser und die Veredlungsstelle trocknet nicht aus. Die Folie wird nach 2-3 Wochen mit einem einfachen Messerschnitt entfernt.


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz