Laufkäfer

Aus Hortipendium
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Laufkäfer
Carabidae
Goldglänzender Laufkäfer (Carabus auronitens) 3.JPG
Goldglänzender Laufkäfer (Carabus auronitens)
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Ectognatha
Ordnung Käfer
Coleoptera
Unterordnung Adephaga

Die Familie der Laufkäfer (Carabidae) ist eine artenreiche Großfamilie in der Ordnung der Käfer. Insgesamt sind ca. 30.000 Arten bekannt, davon leben in Mitteleuropa ungefähr 500 Arten. Die Größe der Laufkäfer ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von wenigen Milimetern bis zu mehreren Zentimeter. Die größte heimische Art ist der Lederlaufkäfer Carabus coriaceus. In der Regel haben Laufkäfer eine schlanken Körperbau und sind gute Läufer mit langen, kräftigen Laufbeinen. Bei den meisten Laufkäferarten ist der Flugvermögen im Laufe der Evolution verlorgen gegangen. Viele Laufkäferarten sind feuchtigkeitsliebende Dämmerungstiere die sich über Tag im verborgenen aufhalten. Andere Arten sind zeitweilig oder ständig über Tag aktiv. In der Regel besitzen Laufkäfer einen ausgeprägten 24 Stunden Aktivitätsrhythmus. Die Lebensdauer der Imagines umfasst manchmal mehrer Jahre.Bei Gefahr können die Käfer einen stinkenden Geruch ausstrahlen, welcher vor Feinden schützen soll.

Arten

Da fast alle Laufkäferarten nachtaktiv sind, verstecken sie sich tagsüber in Ritzen zwischen Holz und Steinen oder unter herabgefallenem Laub und zwischen Gräsern.

Goldlaufkäfer (Goldschmied) – Carabus auratus

  • schimmernd gold-grüne Flügel, dunkler Bauch
  • 15-30 mm Länge
  • jagt von April bis August, vor allem Schnecken, Drahtwürmer, Engerlinge, Kartoffelkäfer, Raupen

HainlaufkäferCarabus nemoralis

  • dunkelbraun bis bronze
  • 15-25 mm lang
  • häufig im Garten vorkommend, da nachtaktiv, selten sichtbar

PuppenräuberCalosoma sycophanta

  • gold-grüne Flügel, dunkle Bauchseite
  • tagaktiv, jagt vor allem Schwamm- und Prozessionsspinner- Raupen und ihre Larven

Entwicklung

Im Frühjahr legen die Weibchen etwa 25-60 Eier in die Erde, meist einzeln in kleine Erdhöhlen. Nachdem sie geschlüpft sind, dauert die Entwicklung 2-3 Jahre, in denen sie sich über und unter der Erde auf halten und sich in Erdhöhlen verpuppen. Nach wenigen Wochen schlüpfen die Laufkäfer, welche im Normalfall einige Jahre alt werden.

Ernährung

Die Käfer und ihre Larven legen in der Regel räuberisch, relativ wenige Arten sind Pflanzenfresser. Insbesondere die größeren Arten sind wesentliche Helfer bei der Bekämpfung von Schädlingen (z.B. Kartoffelkäfer). Räuberische Laufkäfer verzehren bis zum Dreifachen des eigenen Körpergewichtes pro Tag. Die Nahrung setzt sich nicht nur aus Insekten zusammen, sondern besteht auch aus Schnecken und Regenwürmern. Die Larven der Laufkäfer ernähren sich von Asseln, Drahtwürmern, Eulenfaltern, Kartoffelkäfern, Raupen, kleinen Schnecken, Schneckeneiern, Schwammspinnern und Wiesenschnakenlarven. Um die Beutetiere aussaugen zu können, spritzen sie den Tieren einen Verdauungssaft ein.

Förderung im Hausgarten

Im Hausgarten sollte zur Schonung der Laufkäfer auf breitwirksame Insektizide verzichtet werden. Da sich Laufkäfer unter anderem auch von Schnecken ernähren und sich an der Jagd der Lästlinge beteiligen, sollten Schnecken-Bierfallen nicht bodengleich abgeschlossen werden. Ein kleiner Überstand der Bierfallen rettet die Laufkäfer vor dem Ertrinken. Bevorzugte Lebensräume sind Hekcen und kleine Laub- und Steinhaufen, unter denen sich die Käfer verstecken können. Im Garten fördern kleine Holz- und Rindenstücke oder Bodenlaub die Nützlinge.

Hilflos im Haus oder in der Garage umherirrende Käfer, die auf der Suche nach einem Versteck sind, sollten aufgesammelt und in den Garten zurückgesetzt werden, da sie hier als wirksame Nützlinge tätig sein können.

Quellen

  • W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0
  • E. Möhn, K. Harde und F. Severa (2000): Der Kosmos Käferführer. Kosmos Verlag. Stuttgart. ISBN 3-440-06959-1
  • Wikipedia: Systematik der Käfer
  • Albert, R., M. Hommes, K. Schrameyer aid infodienst (Hrsg.) (2011): Nützlinge im Garten. Druckerei Lokay e.K.. Meckenheim. ISBN 978-3-8308-0969-2