Bodenversauerung

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ursachen & Folgen

Die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie beispielsweise Kohle, Erdöl oder Benzin, führt zum Ausstoß großer Mengen an Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxiden (Nox). Diese Stoffe reagieren in der Atmosphäre zu Schwefel- und Salpetersäure und führen zum „sauren Regen“. Sichtbar werden die Auswirkungen des sauren Regens auf den Boden durch ein großflächiges Waldsterben. Auch gartenbaulich genutzte Flächen sind von der Versauerung betroffen, denn viele Pflanzen sind ihr gegenüber nicht tolerant. Mit dem Säureeintrag nimmt die Pufferkapazität des Bodens ab und die Auswaschung von Nährstoffen und Schadstoffen wird erhöht. Mit zunehmender Versauerung (sinkender pH-Wert) werden auch die Bodenlebewesen durch die hohe Säure- und Schwermetallkonzentration geschädigt, wodurch sich die Bodenstruktur verschlechtert. Auch übermäßiger Ammoniumeintrag durch organische oder mineralische Dünger beschleunigt die Versauerung von Böden.


Geeignete Gegenmaßnahmen

Mit der Kalkung von Äckern, Gärten und Wäldern sowie strengeren Vorgaben zur Abluftreinigung versucht man, die Bodenversauerung einzudämmen. Durch Kalken (Erhaltungs- bzw. Gesundkalkung) wird der pH-Wert des Bodens wieder erhöht. Gärtner und Landwirte müssen regelmäßig ihre Böden analysieren lassen, u.a. auch auf den pH-Wert. Aus diesem analysierten pH-Wert wird abgeleitet, wie stark sie ihre Böden kalken sollten, damit sie nicht versauern. Die Kalkgaben können z.B. als Branntkalk, Löschkalk oder kohlensaurer Kalk erfolgen. Bei leichten Böden (Sandböden) wird ein pH-Wert von 5,5 bis 6,0, bei schweren Böden (Lehm- und Tonböden) von 6,5 bis 7,5 angestrebt. In Wäldern werden vielerorts große Mengen Kalk per Hubschrauber verteilt.


Quelle: Holger Seipel (2007): Fachkunde für Gärtner. Dr. Felix Büchner - Verlag Handwerk und Technik GmbH. Hamburg.