Kirschblütenmotte

Aus Hortipendium
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Kirschblütenmotte
Argyresthia pruniella
Argyresthia.pruniella.jpg
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Schmetterlinge
Lepidoptera
Unterordnung Glossata
Überfamilie Yponomeutoidea
Familie Gespinstmotten
Yponomeutidae

Die Kirschblütenmotte (Argyresthia pruniella) kann vor allem bei der Sauerkirsche einen sehr großen Schaden anrichten. Sie ist aber auch in Süßkirschenanlagen zu finden. In Jahren mit starkem Vorkommen kann trotz starker Blüte eine vollständige Missernte entstehen. Typisch sind ausgefressene Knospen, die sich am Ende noch etwas auseinander spreizen. Auffallend sind an sich öffnenden Blüten die mit kleinen Löchern versetzten Blütenblätter. Am Kelcheingang findet man feines mit Kotkrümeln durchsetztes Gespinst. In der Gespinströhre sitzt das Räupchen. Die Räupchen benagen den Fruchtknoten, so dass sich in der Regel keine Frucht mehr bilden kann.

Beschreibung

Die Motte ist 6 mm lang, hat rostbraune, weiß und braun gezeichnete Flügel mit einer Spannweite von 10 mm. Die Eier sind langoval und olivgrün. Die Raupe ist 6 bis 7 mm lang, ist grünlich gefärbt und hat einen braunen Kopf, Nacken- und Afterschild.

Lebensweise

Die Kirschblütenmotte lebt sehr versteckt. Tagsüber sitzt sie auf der Blattunterseite mit dem Hinterende nach oben und dem Kopf nach unten zur Blattunterseite. Durch Schütteln der Triebe fliegen die Motten auf und man bekommt sie zu Gesicht. Die Flugzeit dauert von Juni bis September. In dieser Zeit legen die Weibchen die Eier in Rindenrissen ab. Sobald im zeitigen Frühjahr die Knospenhüllblätter auseinander weichen, schlüpfen die jungen, etwa 1 mm großen Räupchen. Diese bohren sich durch die Hüllblätter in die Knospe und fressen sie leer. Später frisst sich das Räupchen durch das Blütenblatt der noch geschlossenen Blüte und verzehrt Staubblätter und Fruchtknoten. Einzelne Raupen können mehrere Blüten befallen. Meist kommt es noch zum Aufblühen, Früchte können aber nicht entstehen. Nach der Fraßperiode verpuppt sich die Raupe im Boden. Nach kurzer Puppenzeit in einem doppelten Gespinstkokon erscheint wieder der Falter.

Bekämpfung

Die Bekämpfung der Kirschblütenmotte gestaltet sich sehr schwierig. Mineralöl- bzw. Rapsölpräparate haben keine ausreichende Wirkung auf abgelegte Eier. Für die Bekämpfung der Falter steht kein geeignetes Präparat zur Verfügung. Daher ist es Ziel, die schlüpfenden Räupchen zu erfassen mit Thiacloprid oder Pyrethroid-Präparaten. Aktuelle Zulassungsituation aus PS Info

Quelle

  • Werner Dahlbender und Günter Hensel (2010): Pflanzenschutz in Süßkirschen. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Oppenheim. 
  • W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0

Weblinks