Apfelblütenstecher

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Apfelblütenstecher
Anthonomus pomorum
Apfelblütenstecher Anthonomus pomorum 004DLR-RLP-RW.JPG
Apfelblütenstecher
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Käfer
Coleoptera
Unterordnung Polyphaga
Überfamilie Curculionoidea
Familie Rüsselkäfer
Curculionidae

Beim Apfelblütenstecher handelt es sich um einen Käfer, der vor allem in Waldnähe auftritt. Nach Knospenaufbruch und sobald die Temperaturen über 6° C liegen, wandert er in die Apfelanlagen ein und verursacht dort durch seine Fraßtätigkeit Schäden an den Blüten.

Schadbild

Die Symptome entstehen durch den Reifefraß an den Knospen der Apfelbäume. Die Weibchen legen ihre Eier in den geschlossenen Apfelblüten ab. Die Larven befressen dann die Blütenbasis, weshalb die Blütenknospen sich anschließend nicht öffnen, sondern ballonförmig steckenbleiben. Die Blütenhüllblätter verfärben sich braun. Im Inneren der Knospe findet man die Larve, bzw. Puppe.

Biologie

Schematische Darstellung des Entwicklungszykluses

Nach Knospenaufbruch und sobald die Temperaturen über 6° C liegen, wandert er in die Apfelanlagen ein. Die Eiablage erfolgt mit Mitte März sehr früh. Zu dieser Zeit sind die Knospen noch grün. Das Weibchen legt ca. 25 Eier, in jede Knospe nur eines. 4 bis 12 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven und fressen im Inneren der Knospe. Nach 3 Wochen verpuppen sich die Larven für ungefähr 10 Tage.
Wenn die Früchte circa haselnussgroß sind, schlüpfen die Käfer. Es folgen 1 bis 3 Wochen Reifungsfraß an den Blättern und Früchten. Es entstehen kleine verkorkte Fraßstellen. Ist der Reifungsfraß beendet, begeben die Käfer sich in die Winterruhe.


Bekämpfung

Bei starkem Blütenansatz ist ein leichter Befall in der Regel so unbedeutend, dass auf eine Bekämpfung verzichtet werden kann. Die Schadensschwelle liegt bei 10 bis 40 Käfer pro 100 geklopfte Äste, bzw. 10 bis 15 Fraßstellen pro 100 Knospen. Diese Werte gelten für die Zeit vom Mausohrstadium bis zur Grünen Knospe. Ist der Blütenansatz schwach, ist eine Bekämpfung notwendig. Diese muss vor der Eiablage, spätestens im Mausohrstadium erfolgen. Am besten eignen sich die Mittagsstunden bei Temperaturen über 12° Celsius. Zu dieser Tageszeit sind die Käfer aktiv. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Käfer von der Spritzbrühe ausreichend getroffen werden.
Indikationszulassung für die Bekämpfung des Apfelblütenstechers

Quellen

  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 3. Seite 149 - 163. 


Weblinks