Abiotische Schäden an Spargel
Diese Seite soll einen Überblick über nichtparasitäre Schäden an Spargel geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berostung an Spargel bzw. Berostung
- 2 Frostschäden
- 3 Gefärbte Spargelstangen bzw. Verfärbung
- 4 Genetische Defekte
- 5 Hagelschäden
- 6 Hohle Spargelstangen
- 7 Hitzeschäden
- 8 Lockere Köpfe
- 9 Mechanische Schäden
- 10 Regenschäden
- 11 Stangenrisse
- 12 Stangenmissbildungen
- 13 Stechverletzungen
- 14 Trockenschäden
- 15 Triebspitzenwelke
- 16 Verholzung
- 17 Siehe auch in Hortipendium
- 18 Quellen
Berostung an Spargel bzw. Berostung
Während der Stechzeit treten insbesondere in kühlen, feuchten Witterungsabschnitten berostete, braune Stangen auf. Zumeist handelt es sich dabei um witterungsbedingte braune Verfärbungen auf den Kopf- und Seitenschuppen sowie bevorzugt auf den unteren Stangenoberflächen. Häufig verschwinden die Symptome bei warmem, wüchsigem Wetter wieder.
Frostschäden
Zu Frostschäden kann es insbesondere bei frühen Pflanzungen einer Neuanlage in frostgefährdeten Lagen kommen.
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Gefärbte Spargelstangen bzw. Verfärbung
Oftmals lassen sich blau oder rot gefärbte Spargelköpfe beobachten. Verfahrensfehler im Nacherntebereich können rosa gefärbte Stangen und Köpfe hervorrufen. Färben sich die Spargelköpfe gelblich, ist dies auf Hitze oder längeren Folienkontakt zurückzuführen. Hiergegen hilft frühzeitiges Ernten und rechtzeitiges Drehen der Folie auf die weiße Seite.
Genetische Defekte
Zu diesen Schäden gehören zum Beispiel erbgutbedingte Aufhellungen (Albinos) und Verbänderungen.
Hagelschäden
Hagel kan in kurzer Zeit den oberirdischen Pflanzenteil einer Spargelanlage zerstören. Insbesondere bei Neupflanzeungen kann es so zu Bestandsvernichtung kommen.
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Hohle Spargelstangen
Je nach Jahr gibt es mit dieser stark qualitätsmindernden Degeneration des Markgewebes mehr oder weniger Probleme. Nach Wintern mit tiefgehenden Bodenfrost und trockenem Herbst kommt es auf leichten Böden (z.B. Ostdeutschland 1996 und 1997) zu extremen Schäden in den ersten Erntewochen mit bis zu 70% hohlen Stangen. Starke Junganlagen im dritten bis fünften Standjahr sind besonders gefährdet.
Hitzeschäden
Wirken Temperaturen von über 44°C längere Zeit auf die Spargelköpfe ein, dann setzt die Zerstörung des Pflanzeneiweißes ein, die Köpfe „verbrennen“. Diese Ware ist nicht vermarktungsfähig und nur noch als Bruchspargel verwertbar. Nur durch rechtzeitiges Drehen auf die weiße Folienseite kann dieser Schaden vermieden werden. Dies gilt besonders für den Nachmittagsstich.
Lockere Köpfe
Bei überhöhten Dammtemperaturen öffnen sich die Kopfschuppen vorzeitig. Aus diesem Grund werden solche Spargelpflanzen auch als Aufblüher bezeichnet. Sind die Kopfschuppen extrem aufgeblüht, ist der Spargel kaum noch zu vermarkten. Die Spargelsorten sind sehr unterschiedlich anfällig.
Mechanische Schäden
Schäden können auch durch Unaufmerksamkeiten bei der Feldarbeit passieren. Beispielsweise kommt es vor, dass Spargelsprosse aus Versehen umgetreten werden oder das Triebe beim Abdämmen beschädigt werden.
Regenschäden
Insbesondere in Hanglagen und bei Bodensenken im Spargelacker kann es durch Starkregen zu Schäden kommen.
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Stangenrisse
Vorwiegend kommt es bereits im Boden zu Längs-, seltener zu Querrissen, dessen Ausmaß sorten- und wetterabhängig ist. Entstehen die Risse erst bei der Lagerung ist dies auf eine zu lange Lagerdauer oder zu häufige und zu lange Befeuchtung im Kühllager zurückzuführen.
Stangenmissbildungen
In manchen Fällen treten ovale, innen hohle Stangen auf. Ein Missbildungsanteil von 1 bis 3 % in einer Anlage gelten als normal, darüberliegende Werte stellen einen Qualitätsverlust dar. Die verschiedenen Spargelsorten sind unterschiedlich anfällig. Am häufigsten betroffen sind starkwüchsige Junganlagen mit großen Knospenanlagen. Während der Erntezeit kommt zu zwei Phasen, in denen Missbildungen besonders häufig sind.
Stechverletzungen
Beim Stechen können Fehler unterlaufen, die zu Beschädigungen der Spargelstangen führen. Verletzte Stangen wachsen z.T. leicht verkrümmt weiter und werden noch geerntet. Beim späterem Abschneiden sieht man dann infizierte, verbräunte Leitbündel. Die betroffenen Stangen schmecken häufig bitter. Es kann auch passieren, dass zu tief gestochen wird, so dass das Rhizom verletzt wird.
Trockenschäden
In Regenarmen Regionen kann es auf Parzellen mit extem leichten, humusarmen Böden zu Trockenschäden kommen. Mit zunehmender Klimaarwärmung steigt das Risiko.
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Triebspitzenwelke
Die Triebspitzenwelke oder "Spazierstockkrankheit" des Spargels tritt in intensiven Wachstumsphasen und Phasen mit starker Verdunstung auf. Die jungen nachschiebenden Triebe welken plötzlich und die Spitzen krümmen sich nach dem Durchstoßen spazierstockartig nach unten. Plötzlich abwelkende Triebspitzen sind bis Triebhöhen von ca. 1,70 m möglich. Diese Symptome sind hauptsächlich ab Juli/August beim zweiten Trieb zu beobachten. Selbst in Anlagen mit gleichmäßiger Wasserversorgung gelingt es bei großer Hitze und starkem Wind kaum, diese Erscheinungen vollkommen zu verhindern. Bei guter Triebzahl sind begrenzte Triebverluste keinesfalls dramatisch.
Verholzung
In älteren Anlagen und bei kühlem Wachstum kommt es häufiger zu einer starken Lignifizierung der Leitbündel und der Schale an der Stangebasis. Braune Schale deutet auf eine stärkere Verholzung hin.
Siehe auch in Hortipendium
Quellen
B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7
J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.